Monsterbräu produziert «Craft Bier», welches in mehreren Verarbeitungsschritten weitgehend in Handarbeit hergestellt wird. Bis ein Bier trinkreif ist, dauert es etwa zwei Monate.
________________________
Malz besteht aus Getreidekörnern, die kurz angekeimt und dann getrocknet wurden. Durch dieses Mälzen werden Enzyme freigesetzt, welche die Stärke des Korns in Zucker umwandeln. Damit dies aber möglich ist, muss das Korn zuerst grob gemahlen werden. Diesen Prozess nennt man Schroten. Die je nach Rezept unterschiedliche Mischung verschiedener Malzsorten wird in der Schrotmühle grob gemahlen (siehe Bild).
________________________
Bringt man das geschrotete Malz mit Wasser in der richtigen Temperatur zusammen, so wird die Stärke des Malzes in Malzzucker umgewandelt. Dieser Prozess wird als Maischen bezeichnet. Je nach Zusammensetzung des Malzes und Temperaturstufen beim Maischen entsteht unterschiedliches Bier. Normalerweise wird die Temperatur in mehreren Stufen (Rasten) von 45 Grad auf 78 Grad erhöht. Für englische Bierrezepte wird bei 78 Grad eingemaischt und dann die Maische stehen gelassen, bis sie unter 50 Grad abgekählt ist.
Nun muss der Saft vom Rest des Korns, vom Treber, getrennt werden. Dazu wird der Treber mit heissem Wasser ausgewaschen. Dieser Vorgang wird als Abläutern bezeichnet (siehe Bild). Die so gewonnene süssliche Flüssigkeit nennt sich Würze. Sie schmeckt etwas malzig und erinnert an Ovomaltine, die eben auch Malz enthält.
________________________
Damit das Bier am Schluss die nötige Bitterkeit bekommt, wird Hopfen in die Würze gekocht. Je nach Art des Hopfens, Menge und Kochzeit erhält das Bier eine andere Art Bitterkeit. Dunkle Biere und Weizenbiere sind in der Regel weniger stark gehopft als Pilsner und Pale Ales. Das Würzekochen (siehe Bild) hilft auch, unerwünschte Pilze oder Bakterien abzutöten. Die Würze ist nun sehr trüb und erinnert eher an eine Gemüsesuppe als an ein Bier. Die heisse Würze wird nun in eine Richtung gerührt und dann stehen gelassen. Bierbrauer nennen dies Whirlpool. Dadurch sammeln sich alle festen Teile in der Mitte der Sudpfanne zu einem Kegel. Neben diesem Kegel kann nun die Flüssigkeit abgesaugt werden.
________________________
Ist die Würze abgekühlt, wird Hefe zugegeben. Die Hefe wandelt Zucker in Alkohol um. Bei untergärigen Bieren (Lagerbier, Pilsner) erfolgt dieser Prozess bei ca. 10 Grad Celsius, bei obergärigen Bieren (Ale, Stout, Weizenbier, Altbier, Kölsch, etc.) bei ca. 22 Grad Celsius. Monsterbräu arbeitet ausschliesslich mit obergäriger Hefe und lässt das Bier bei der Fassgärung ca. 7 bis 10 Tage vergären. Bei stark gehopften Bieren, beispielsweise India Pale Ales, wird während des Gärens noch zusätzlicher Hopfen beigegeben («Hopfenstopfen»).
________________________
Beim Gärprozess entsteht Kohlensäure. Diese wollen wir am Schluss auch im Bier haben. Daher wird das im Fass vergorene Jungbier beim Abfüllen in Flaschen (siehe Bild) mit Speise ergänzt. Durch die Speise wird die Hefe wieder aktiv und wandelt den Zucker in der Speise in Alkohol und Kohlensäure um. Da die Flasche aber verschlossen ist, bleibt die Kohlensäure in der Flasche. Dieser Verfahren der Flaschengärung wird von vielen Hobby- und Kleinbrauern angewendet.
________________________
Da in der Flasche vergorene Biere oft sehr trüb sind, hat Monsterbräu das Gärverfahren umgestellt und lässt das Bier nun in Fässern gären. Nach Abschluss der Gärung wird das Bier unter Druck in die Flaschen gefüllt. Dazu werden die Flaschen mit CO2 «vorgespannt» und danach mit einer speziellen Flaschenabfüllanlage gefüllt (siehe Bild). Das Bier wird so klarer, da kein Hefesatz in der Flasche zurückbleibt.
________________________
Bevor das Bier genossen werden kann, folgt noch der zeitintensivste Teil: die Reifung. Während 6 bis 8 Wochen lagern wir das Bier in unserem kühlen und dunklen Bierkeller, bevor wir es verkaufen oder selber geniessen.